Ein Teil der Neuen Wiener Stimmen nimmt am 10. und 11.Mai 2017 an dem Jugendprojekt „Faust Szenen“ im Theater an der Wien teil. Jugend an der Wien erarbeitete mit Regisseur Daniel Pfluger und dem Orchester der Oberstufe des Musikgymnasiums Wien unter der musikalischen Leitung von Raphael Schluesselberg ein Musiktheater-Projekt rund um Johann Wolfgang von Goethes Faust. Der Tragödie erster Teil. Orlando Brix berichtet im Namen der Neuen Wiener Stimmen über deren Erfahrungen am Theater an der Wien.

Erlebnisse eines Fäustlings*

*Seit der ersten Ausschreibung für das Projekt hat uns unser Chorleiter Christoph mit diesem liebevollen Spitznamen bedacht. Der ist uns geblieben!

Nicht einmal drei Monate, nachdem mithilfe der Neuen Wiener Stimmen Eurydike aus der Unterwelt befreit wurde, sind wir bereits wieder im Theater an der Wien stimmkräftig am Werk: Wir wurden von Jugend an der Wien eingeladen, bei ihrem diesjährigen Projekt „Die Leiden des jungen Faust“ den Chor zu verstärken. Anders als bei der Kinderoper „Wir befreien Eurydike“, bei der wir auch darstellerisch als Hochzeitsgäste und Furien unser Unwesen treiben durften, sind die meisten von uns diesmal „nur“ sängerisch zu erleben. Einige von uns beteiligten sich allerdings auch intensiver am Projekt und haben somit die Ehre, auch auf der Bühne mitzuwirken.

Das Konzept

Bereits zu Beginn wurden wir mit dem Konzept hinter „Die Leiden des jungen Faust“ vertraut gemacht. Fausts Geschichte wurde von den Jugendlichen neu erarbeitet und unter Anleitung von Regisseur Daniel Pfluger in 90 Minuten mit Schauspiel, Gesang und Tanz gepackt. Die Jugendlichen stellen alle auf andere Weise die Figur des Faust dar, der nach dem ultimativ glücklichsten Moment seines Lebens sucht und daran scheitert, weil er einen gefährlichen Pakt mit dem Teufel schließt („Werd‘ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch, du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehen“ – Wer kann sich daran nicht aus der Schulzeit erinnern?).

Die ersten Proben

Bei der ersten Probe wurde uns sehr schnell klar, warum die Jugendlichen an ihrem Projekt bereits seit Oktober proben: Es wird auf Englisch, Italienisch und Deutsch gesungen und die Stücke sind durchaus herausfordernd. Die Musik wurde teilweise aus verschiedenen Vertonungen des Faust-Stoffes, teilweise frei nach Charakter und Inhalt ausgewählt. Die Neuen Wiener Stimmen selbst sind mit Stücken von Schnittke, Purcell, Schumann und Boito zu hören.

Die Proben gingen im Eiltempo voran. Nach einer ersten Leseprobe besuchte uns bereits Dirigent Raphael Schluesselberg bei den Proben und unterstütze uns sowohl musikalisch, also auch in Punkto Aussprache des italienischen Texts. Im Musikgymnasium Wien trafen wir dann zum ersten Mal auf das Orchester (Schüler*innen des Musikgymnasiums). Überrascht stellten wir fest, dass im Orchester nicht nur „klassische“ Instrumente, sondern auch E-Gitarre, Saxophon und Orgel vertreten waren. Wie wir fanden tragen diese Instrumente zur wunderbar gruselig-bedrohlichen Untermalung des letzten Stücks bei.

Endlich im Theater!

Unsere nächsten Schritte in der Vorbereitung auf die Konzerte waren die ersten Proben im Theater an der Wien. Dort ging es vor allem darum, einen einheitlichen Klang zwischen uns, die wir in drei Logen aufgeteilt waren, und den Jugendlichen auf der Bühne herzustellen. Auch durften wir zum ersten Mal erleben, was sich während unserer Stücke auf der Bühne abspielt. Die Inszenierung vor Augen zu haben, erleichterte uns sofort, den Text und die Stimmung der Stücke in die Musik zu übernehmen und uns von dem Geschehen auf der Bühne anstecken zu lassen.

Nun befinden wir uns im Endspurt unserer Vorbereitungen für das Faust-Projekt. Wir freuen uns schon sehr auf die Vorstellungen und hatten viel Spaß, bei so einem ungewöhnlichen, herausfordenden Projekt mitzuwirken. Noch mehr freuen wir uns natürlich über bekannte Gesichter im Publikum! 😊

Karten für „Faust-Szenen“ am 10. und 11.Mai 2017 im Theater an der Wien sind hier erhältlich.

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